Unsere Vorstellung von einem guten Züchter
Wenn Sie sich einen Welpen kaufen möchten und Sie haben sich für eine Rasse entschieden, dann besuchen Sie verschiedene Züchter und schauen sich alles gut an. Bei einem guten Züchter können Sie die gesamte Zuchtstätte besichtigen und natürlich auch alle auf dem Grundstück lebenden Hunde. Eine Zuchtstätte in einer Wohnung ohne Auslauf sollte ein Tabu sein. Wenn ein Züchter mehr als zwei Rassen züchtet, sollten Sie sich noch gründlicher über den Züchter informieren.
Die Eltern Ihres neuen Familienmitgliedes sollten auf Erbkrankheiten getestet und zuchttauglich sein. Natürlich muss der Züchter den Rüden NICHT in seinem Besitz haben. Wir fahren auch meistens bis zu 1000 Kilometer und mehr zu einem geeigneten Rüden. Der Züchter sollte einem Verein angehören und nach dessen Vorgaben seine Zuchttiere zugelassen haben. Das Welpenzimmer sollte gut belüftet und beheizbar sein. Es sollte ein ständiger Kontakt zwischen den Welpen und dem Züchter sein. Sind die Welpen ängstlich, dann haben sie keinen Kontakt zum Menschen. Ein gut sozialisierter Welpe läuft auf Sie zu und nicht vor Ihnen weg.
Ein guter Züchter befragt Sie ausführlich nach Ihren Lebensverhältnissen und den Haltungsbedingungen für den Welpen. Sie sollten dann nicht irritiert sein. Er interessiert sich einfach nur dafür, an wen er einen Hund verkauft. Grund zur Besorgnis besteht dagegen, wenn der Züchter keinerlei Fragen stellt. Ein guter Züchter verkauft niemals einen Welpen an Menschen, die den ganzen Tag aus dem Haus sind und der Hund bis zu 10 Stunden alleine ist.
Sie sollten eine ausführliche Beratung bezüglich Ernährung, Pflege und Aufzucht Ihres Welpen erhalten. Sie sollten auch die Möglichkeit bekommen mehrmals bis zur Abholung Ihr neues Familienmitglied zu besuchen. Das erleichtert den Abschied von seinem Rudel sehr. Ein guter Züchter ist auch nach dem Kauf des Welpen immer mit Rat und Tat für Sie da.
Was ist ein Züchter?
Ein Züchter ist jemand, den durstet es nach Wissen und doch weiß er, dass er nie alles wissen wird. Er ringt mit Entscheidungen zwischen Vernunft, Herz und Verpflichtung. Ein Züchter opfert persönliche Interessen, Finanzen, Zeit, Freundschaften, kostbare Möbel und wertvolle Teppiche. Er tauscht eine Luxusreise gegen eine Ausstellung und das Erleben seines Rudels. Ein Züchter verbringt Stunden ohne Schlaf um eine Paarung zu planen, oder um mit Anspannung auf die bevorstehende Geburt zu warten und hinterher über jedes Niesen, Krabbeln und Quietschen zu wachen. Ein Züchter verzichtet auf ein Galadinner, eine ach so tolle und „wichtige“ Ausstellung usw., weil eine Geburt bevorsteht, oder die Welpen um 8 Uhr gefüttert werden müssen. Er übersieht die Geburtsflüssigkeit, setzt seinen Mund auf den schwachen Welpen, um im wahrsten Sinne des Wortes dem hilflosen Neugeborenen das Leben einzuhauchen – denn er ist die Verwirklichung seiner Träume.
Das Schloss des Züchters ist ein großartiger Platz, auf dem Generationen von stolzen und edlen Hunden, die mehr als nur „schön sein“ können, schlummern. Des Züchters Hände sind stark, fest und oft schmutzig und doch wiederum sensibel für das Stupsen einer kleinen, nassen Welpennase.
Des Züchters Rücken und Knie schmerzen vom Bücken über die Wurfkiste und vom Hocken in ihr. Doch sind sie stark genug, seine Hunde und deren Nachwuchs auf der Ausstellung zu führen oder in Agility zu trainieren. Der Rücken des Züchters ist oft krumm und buckelig von der Niedertracht mancher Mitmenschen, die meinen, über seine Hunde und ihn Lügen verbreiten zu müssen, und doch ist er breit und stark genug, tausende solcher Lügen mit einem stolzen Lächeln zu tragen.
Die Arme eines Züchters sind stark genug, gleichzeitig zu wischen, einen Arm voller Welpen zu tragen und eine Hand dem Anfänger zu leihen. Die Ohren des Züchters sind seltsame Gebilde; manchmal rot vom Gerede, manchmal flach vom Telefonhörer, manchmal taub von Kritik und dann wieder hellhörig für das Winseln eines kranken Welpen.
Die Augen des Züchters sind trübe von Studieren der Ahnentafeln, manchmal blind gegenüber den Fehlern anderer und doch so scharf in der Wahrnehmung der eigenen Fehler. Sie sind immer auf der Suche nach der perfekten Spezies. Das Gehirn des Züchters ist manchmal getrübt vor Gesichtern und doch kann es eine Ahnentafel oder Geschichten über seine geliebten Hunde und Welpen schneller wiedergeben als ein Computer. Es steckt voller Wissen, das er jederzeit auch anderen großzügig zur Verfügung stellt.
Des Züchters Herz ist oft gebrochen, aber immer voller Hoffnung – und es sitzt am rechten Fleck!
Nicht ganz ernst gemeinte Warnung ;-)
BEVOR Sie sich einen Welpen anschaffen:
- Gießen Sie kalten Apfelsaft in verschiedenen Abständen auf den Fußboden Ihres Hauses, und laufen Sie dann barfuß im Dunkeln.
- Tragen Sie Socken, deren Spitzen mit einer stumpfen Schere zerraspelt sind.
- Laufen Sie täglich sofort nach dem Aufwachen nach draußen in den Regen und sagen Sie laut: „Sei ein braver Hund, geh jetzt Pipi machen… Feeeiiinn!!!!“.
- Reiben Sie alle guten Kleidungsstücke mit Hundehaaren ein. Dunkle Kleidung benötigt weißes Haar, helle dunkle Haare.
- Werfen Sie ebenso ein paar Hundehaare in die erste Tasse Kaffee am Morgen.
- Spielen Sie Fangen mit einem nassen Tennisball.
- Rennen Sie barfuß in den Schnee um die Gartentür zu schließen.
- Kippen Sie den Korb mit Ihrer frisch gewaschenen Wäsche um, und verteilen Sie diese über den Fußboden.
- Abends hinterlegen Sie Ihre getragene Unterwäsche auf dem Boden des Wohnzimmers, weil der Welpe sie sowieso dorthin tragen wird (dies besonders, wenn Sie Besuch haben werden …).
- Springen Sie kurz vor dem Ende Ihrer Lieblingssendung im Fernsehen von Ihrem Sitz auf, laufen Sie zur Tür und rufen hinaus: „Nein, pfui, mach das draußen!“. Versäumen Sie den Schluss Ihrer Sendung.
- Lassen Sie Schokoladenpudding auf den Fußboden des Hauses fallen, und üben Sie sich darin, diesen nicht aufzuwischen, bevor es Abend ist.
- Bearbeiten Sie die Platte des Wohnzimmertisches mit einem Schraubenzieher – sie wird sowieso angekaut werden.
- Sammeln Sie Hundehaufen auf, und ertragen Sie Jogger, die gerade dann eine Pause machen, mit Gleichmut.
- Ziehen Sie ein Handtuch von der Wäscheleine, so dass der Ständer zusammenklappt. Anschließend schleifen Sie das Handtuch auf eine matschige Wiese. Es wird eines Ihrer ersten Hundehandtücher!
- Sehen Sie zu, dass genügend Feuchtigkeit und Schlamm im Auto ist, damit man auf keinem Fall aus der Heckscheibe schauen kann.
- Zerreißen Sie sämtlichen Inhalt aus Ihrem Papierkorb in kleine Papierfetzen. Machen Sie sie feucht und kleben Sie sie auf Ihre Wohnzimmerfliesen.
- Nehmen Sie eine warme, flauschige Decke aus dem Trockner und wickeln Sie sich sofort damit ein. Dies ist das Gefühl, wenn der Welpe auf Ihrem Schoss einschläft.
Nicht ganz ernst gemeint – aber irgendwie sind doch viele Dinge zutreffend :-)